Dornum (Landkreis Aurich), Firrel (Landkreis Leer) – Im September 2025 startete eine gemeinsame Initiative der Geschäftsstelle „H2-Ostfriesland“ beim Landkreis Aurich und den Gemeinden Dornum und Firrel.
Machbarkeitsstudie für eine selbstbestimmte, nachhaltige Energieversorgung im ländlichen Raum.
Im Projektzeitraum sollen verschiedene Szenarien entwickelt werden, die eine selbstbestimmte, weitestgehend autarke Energieversorgung für Strom, Wärme und Mobilität zum Ziel haben. Unterstützt werden die Gemeinden von Lintas Green Energy aus Oldenburg. Der Auftragnehmer kann dabei auf den bestehenden Initiativen der beiden Gemeinden im Bereich Erneuerbare Energien aufbauen. Sowohl Dornum als auch Firrel verfügen bereits über zahlreiche Erneuerbare-Energien-Anlagen im Gemeindegebiet, außerdem haben sie die kommunale Wärmeplanung freiwillig und frühzeitig angestoßen und nutzen die gewonnenen Erkenntnisse als Ausgangspunkt, um den Bürgerinnen und Bürgern bereits heute praxisnahe Optionen für ihre zukünftige Energieversorgung aufzuzeigen.
Ziel der Studie
Im Zentrum der Machbarkeitsstudie steht die Entwicklung je eines konkreten Konzepts für eine selbstbestimmte, nachhaltige Energieversorgung für Dornum und Firrel. Mit Hilfe eines sogenannten „digitalen Zwillings“ der Gemeinden sollen verschiedene Autarkiegrade den damit einhergehenden Vor- und Nachteilen gegenübergestellt werden.
Jedes Konzept soll eine Blaupause liefern, die es ermöglicht, Strom, Wärme und Mobilität in einer ganzheitlichen, miteinander verzahnten Lösung zu betrachten. Dabei wird geprüft, wie verschiedene Sektoren über das Jahr hinweg so miteinander verbunden werden können, dass erneuerbare Energien bestmöglich genutzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung unterschiedlicher Betreibermodelle, damit die Gemeinden flexibel entscheiden können, wie Investitionen, Betrieb und Wartung langfristig organisiert werden.
Ein detaillierter, verständlicher Leitfaden liefert nach Abschluss der Machbarkeitsstudie konkrete Handlungsempfehlungen, damit auch andere ländliche Gemeinden von den Erkenntnissen profitieren können.
Besonderes Anliegen der Akteure
„Ich wünsche mir eine Blaupause, die sich auf jede Ortschaft übertragen lässt und nicht nur auf die Zentren abzielt.“, erklärt Udo Janssen, Leiter des Bauamts Dornum. Auch Dornums Bürgermeister Uwe Trännapp betont die große Bedeutung einer belastbaren Grundlage für die zukünftige Energieversorgung der Gemeinde: „Sie soll als Leitfaden dienen, an dem sich ländliche Regionen orientieren können.“ Thorsten Dirks, Inhaber der B.U.S. Metallbau und Ideengeber in Firrel, sieht in der Machbarkeitsstudie eine wichtige Basis, vorhandene Energie im Gemeindegebiet zu nutzen und Wertschöpfung im Ort zu halten. Unternehmen und Gemeinden würden gleichermaßen profitieren.
Finanzierung
Die Gesamtkosten der Machbarkeitsstudie belaufen sich auf 70.000 Euro. Ein Großteil der Mittel wird durch LEADER-Fördermittel aus den Regionen Nordseemarschen und Fehngebiet getragen. Die Gemeinden Dornum und Firrel tragen zusätzlich einen Eigenanteil, ebenso wie die Landkreise Aurich und Leer.



